04.10.2010
Weg vom Berufsziel Hartz IV
Wie geht es nach der Schule weiter? Diese Frage sollte nicht nur Schüler der Abschlussklassen beschäftigen, sondern möglichst früh in Angriff genommen werden.
Fragt man nach den Berufszielen, werden häufig "Nationalspieler, SängerIn", aber auch - meist spontan und ohne Überlegung ? "Hartz IV" genannt. Ziele junger Leute heute, oft utopisch, aber auch erschreckend, wie das letzte Beispiel zeigt. Hinzu kommt, dass in vielen Familien über diese Thematik nicht gesprochen wird.
Hier besteht dringend Handlungsbedarf und so hat die Erweiterte Realschule Hermann Neuberger mit den Saarbrücker Aus- und Weiterbildungsspezialisten - taylorix institut für berufliche Bildung e.V. - in diesem Jahr einen kompetenten Partner, die Schülerinnen und Schüler auf ihren Weg zum "Traum-Beruf" vorzubereiten und so vor unrealistischen Entscheidungen zu bewahren. Mitarbeiter dieser seit Jahrzehnten in Sachen beruflicher Integration und Weiterbildung tätigen Institution verhelfen den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 9 zu ihrem eigenen Profil.
Dies geschieht im Rahmen des Projektes "Zukunft konkret", das vom Bildungsministerium und der Bundesagentur für Arbeit initiiert beziehungsweise gefördert wird. Es soll helfen, Schülern ihre Stärken bewusst zu machen. Das kann aber nur gelingen, wenn sie bereit sind, sich intensiv einmal Gedanken über sich selbst machen.
Wer bin ich? Was sind meine Stärken?
Der ?Profilpass?, den jeder für sich ganz persönlich bearbeitet, dient als Hilfe, die Ergebnisse dieser Überlegungen zu dokumentieren. Indem jeder Stationen seines Lebens benennt, seine bisherigen Aktivitäten dabei beschreibt und daraus resultierende Fähigkeiten und Kompetenzen erfasst, ist er anschließend in der Lage, diese zu bewerten.
Groß ist das Erstaunen, dass aus der nur zögernd genannten Freizeitbeschäftigung ?Ich passe auf meine kleinen Geschwister auf? positive Fähigkeiten zu ermitteln sind wie zum Beispiel Verantwortungsbewusstsein, Geduld, Organisationstalent - Stärken, die in manchen Berufsfeldern gefordert sind.
Nun ergibt sich zwangsläufig die Frage, wie man diese Stärken einsetzt und weiter entwickelt.
Meine Ziele? Auf welchen Wegen kann ich sie erreichen?
Ist sich der Einzelne über seine Ziele im Klaren, muss er überlegen: "Was habe ich bereits dafür getan?"
Hoppla! Diese Bestandsaufnahme ernüchtert. War die Anstrengung bei dem einen oder anderen doch noch nicht allzu groß? Und schon heißt es: "Was bist du bereit, für dein Ziel zu tun? Was kannst du sofort dafür tun?"
Um dies ernsthaft und richtig beantworten zu können, bedarf es vieler Informationen über die Berufsfelder.
Ist das eigene Profil erstellt, führt die Berufskunde in die Anforderungen und Aussichten einzelner Beschäftigungsbereiche. Welche persönlichen Voraussetzungen sind erforderlich? Reicht der Schulabschluss? Gibt es Schwerpunktfächer? Zukunftsaussichten?
Da auch die Wirtschaft großes Interesse an qualifizierten Schulabgängern bekundet, bieten zahlreiche Informationsangebote der Kammern, Verbände und Unternehmen Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Arbeitwelt.
Dieses Angebot wird mangels Interesse, Motivation und vor allem Selbstbewusstsein leider viel zu selten genutzt. Fehlt auch vom Elternhaus die Unterstützung, bietet die ERS Hermann Neuberger in diesem Zusammenhang ihren Gruppen Begleitung zu den Veranstaltungen, die häufig am Nachmittag bzw. am Wochenende stattfinden.
zur Überwindung der Schwellenangst bzw. Stärkung des Selbstbewusstseins dienen auch das Bewerbertraining sowie Betriebsbesichtigungen.
So vorbereitet, gewinnen die Neuntklässler im Frühjahr im Rahmen des dreiwöchigen Schülerbetriebspraktikums erste Erfahrungen in dem Beruf, den sie für sich als erstrebenswertes Ziel ausgewählt haben.
Die gesamte Pressemitteilung finden Sie als PDF zum Download in unserem Pressearchiv.